Lagerfeuerromantik
Camping mit Hund, das klingt doch nach dem ultimativen Abenteuer! Tagsüber gemeinsam durch Wälder streifen, im glasklaren See baden und abends Lagerfeuerromantik, während der Hund entspannt neben dir liegt. In der Realität sieht das dann oft eher so aus: Der Hund buddelt ein Loch unter deinem Zelt, markiert Nachbars Vorzelt als sein neues Eigentum und liegt nachts quer auf deiner Isomatte, während du dich fragst, wie so ein 8 Kilo-Hund so viel Platz beanspruchen kann.
Aber keine Sorge, mit der richtigen Vorbereitung wird euer Camping-Trip genau so, wie du dir erhoffst. Nämlich ganz entspannt, lustig und voller unvergesslicher Momente. Hier kommen meine besten praxiserprobten Tipps, damit dein Hund zum echten Camprock-Star wird.
Zelt einpacken, Hund ins Auto und los geht's
Nicht ganz! Erst die Testphase, gefolgt von einer Generalprobe und dann steht dem gelungenen Campingtrip nichts mehr im Wege. Das lässt sich nun so übersetzten, dass du im eigenen Garten, am Balkon oder auch im Garten von Freunden in Anwesenheit deines tierischen Campingexperten - to be das Zelt einmal aufbaust und mit Leckerlis in der Tasche zum großen Zelt-Test einlädst. Dabei darf alles genau beschnuppert und ganz in Ruhe inspiziert werden. Manchen Hunden ist der raschelnde Untergrund suspekt, hier kannst du mit einer ausgelegten Plane ohne allzu viel Aufwand im Bedarfsfall ein Intensivtraining ausführen. Fühlt sich dein tierischer Begleiter wohl, folgt eine erste Probenacht. Hier stellst du am besten gleich die Hausregeln auf, wie beispielsweise Zuweisung des Schlafplatzes oder auch allgemeine Benimmregeln wie sie auch in der Wohnung gelten. Läuft auch das entspannt ab, bitte hab hier ein besonderes Auge auf Stresssignale, steht einem kleinen Campingausflug über das Wochenende an einem nahen Campingplatz nichts mehr im Wege.
Verlässlicher Reisebegleiter
Neben der Gewöhnung an die Wohnsituation empfehle ich dir einen Check des Grundtrainings. Ein guter Rückruf beispielsweise ermöglicht nicht nur Freilauf, sondern kann ganz schnell essenziell sein, wenn dein Hund trotz größter Sorgfalt mal aus dem Zelt schlüpft. Auch ein Kommando zum Liegenlassen von heruntergefallenen Essensresten oder Lebensmitteln ist Gold wert. Dazu ein solides "bleib" auch aus der Sicht, sodass du das Zelt ohne Gedrängel verlassen oder auch abends getrost Zähneputzen kannst. Das Bleiben kann zu letztgenanntem Punkt dabei als Hilfestellung dienen, um deinem Hund mit einer Aufgabe über das Warten im Zelt hinwegzuhelfen. Ein kurzer Check des Medical Trainings schadet ebenfalls nicht. Dein Hund sollte sich entspannt untersuchen lassen, falls er sich eine Zecke einfängt oder eine kleine Verletzung versorgt werden muss. Falls ihr Seilbahnen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzt, ist es außerdem sinnvoll, den Maulkorb vorher stressfrei per Kooperation zu trainieren.
Location scouting
Nicht jeder Campingplatz ist gleich hundefreundlich. Während einige Plätze sogar eigene Hundewiesen, Hundestrände bis hin zu Hundeduschen und Kühlmöglichkeiten für das mitgebrachte Hundefutter haben, gibt es andere, auf denen dein Vierbeiner nur widerwillig akzeptiert wird. Zugegeben, nicht jeder braucht gleich den Luxus von einer Hundewiese, aber wenn dein Aufenthalt förmlich ein Spießrutenlauf zwischen strengen Blicken und "Zugang für Hunde verboten" - Schildern gleicht, dann ist der Erholungsfaktor schnell dahin. Bewertungen oder auch der Social Media Auftritt geben meistens schon einen guten Eindruck, ob auf dem Campingplatz Hunde nun tatsächlich willkommen oder nur wegen des lieben Geldes geduldet werden.
Knigge
Ohne Frage, dein Sofawolf ist für dich der süßeste Vierbeiner auf dem Planeten. Aber dein Zeltnachbar sieht das vielleicht anders oder auch Hundekollegen finden meet and greets nicht immer so lustig. Nimm daher bitte Rücksicht! Lass deinen Hund nicht unbeaufsichtigt über den Zeltplatz rennen, halte Abstand, Hundenase weg von fremden Zelten und beachte die geltenden Regeln vor Ort.
Praxistipps
Eine gute Vorbereitung kann viele kleine Probleme vermeiden. Ein Reise-Check vorab sorgt so für entspannte Anreise. Dazu gehören ein Blick auf die Einreisebestimmungen, falls es ins Ausland geht, eine Kontrolle der Chip-Registrierung und Überlegungen bezüglich der passenden Reisezeit, damit ihr nicht in der größten Sommerhitze landet. Futter, Leckerlis und Kauartikel gehören unbedingt Ameisen-Sicher verpackt. Ein Pfotenhandtuch immer griffbereit direkt neben dem Zelteingang spart Schlafen auf einer feucht-erdigen Isomatte. Eine Schleppleine gibt deinem Hund kontrollierbare Bewegungsfreiheit und ein "Leuchti" sorgt dafür, dass du deinen tierischer Reisebegleiter auch im Dunkeln gut im Blick behältst. Mit Tipps an der Hand steht eurem unvergesslichen Erlebnis mit Zelt-Idylle nichts mehr im Weg!
Camping und eine sichere Reise wünscht dir deine Diamant - Crew!
Autorin
Nicole Pettin
Diplom-Tiertrainerin & geprüfte Ernährungsexpertin für Hunde
www.tiertraining-diamant.at